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BYND

Konstantin Arnold

DANKE

Gerade bin ich 25 Jahre alt geworden und habe dafür 87 Gratulationen auf Facebook erhalten. Unterstützt von vielen Freunden, ohne die dieses Vorhaben nie möglichgewesen wäre, habe ich ein Jahr unterwegs verbracht und die Dinge aufgeschrieben, die man normalerweise auf Instagram veröffentlichen würde. Dazu habe ich Texte verfasst, voller Vorfreude jeder Farbfotoentwicklung entgegengefiebert und mich gefragt, wo eigentlich zu Hause liegt? Dort, wo man die Hand voll guter Freundschaft mindestens einmal im Jahr zur kostenlosen Maniküre bringt? Oder dort, wo man dieses handschriftliche Dankeschön eh nicht versteht? Wo liegen also die Gründe, die eine kleinstadtgroße Zahnlücke dazu bringen, nicht genau dort an seinen Falten zu arbeiten, wo der Zufall von Geburt ihn hingeworfen hat?
Deswegen lieben wir Literatur. Präzise aufgereiht in einem schweren Holzregal erzählt sie von der Vielzahl des Repertoires. Von Gegensätzlichkeit und fehlenden Stereotypen. Von langen Nächten in kurzen Geschichten. Über Los Angeles und Neuseeland nach Australien und Mittelamerika sprechen wir Erfahrungen jedem zu, der sich für unbelesenes Erleben begeistern kann. Durch Wälder ohne Wanderwege mit keinG und kaum Guthaben, auf denen ich versucht habe meine Haare noch einmal so lange wachsen zu lassen, bis ich doch nochmal aussehe, wie der Australier, der ich eigentlich nicht bin. Deswegen 34 Geschichten und Bilder, für die mir die Worte fehlen. Fotografiert auf 35 mm Negativfilm und durch die Linsen zweier analoger Kameras, für die ich weniger zahlen musste, als für eine akzeptable Farbfotoentwicklung. Vielleicht ist das Gras deswegen nicht so grün, wie es aus filmreifer Idealvorstellung eigentlich auszusehen hat? Vielleicht geht es darum, wie Dinge sind und nicht wie sie sein sollten? Weil man Erfahrungen jedem zuspricht, der sich für unbelesenes Erleben begeistern kann! So wie Luke und dem Layout. Meiner Mama und den Wurzeln. Steffi, Sabine und Erik für die Kommas. Und (Komma?) um dem dankbaren Nagel auf den Kopf zu hauen: Danke denen, die mich ausgehalten haben für den Inhalt! All jenen, die mich ermutigt haben, das Wort Weltenbummler in seine unerträglichen Einzelteile zu zerlegen und schlussendlich der Erfahrung, dass es im Leben um die Menschen geht und nicht nur ums Essen.

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