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BYND

Konstantin Arnold

MARTINI

MARTINI

Jenen Winter verbrachten wir da, wo die spanische Königin einst ihre Sommer verbrachte. Wir wohnten in einem Gründerzeithotel mit Blick aufs Meer und tranken Martinis in der Hotelbar. Es war eine schöne Bar mit rotem Samt und Messing, die Kellner trugen Manschettenknöpfe und verteilten Häppchen. Die Bar war lang und hatte Polster, auf die man seine Ellenbogen beim Sprechen stützen konnte oder nichts sagte und einfach stumm stützte und dasaß und durch den Raum hinaus aufs Meer blickte. Das Hotel lag in der Mitte einer Bucht und auf den Armen der Bucht standen einzelne Häuser, die auf uns und die Bucht zurückblickten. Wenn der Sand bei Ebbe hart war, spazierten wir am Strand zum Ende der Bucht und den einzelnen Häusern und wieder zurück. Wir gewöhnten uns sehr an die Spaziergänge und liebten unsere Routine. Morgens lagen wir lange da, taten alles, machten nichts und schauten aus dem Fenster hinaus aufs Meer. Wir frühstückten. Wir lasen die Zeitung in der Lobby und erfuhren, dass alle ehemaligen ETA-Terroristen in die Politik gegangen wären. Seitdem blühe die Stadt wieder auf, trotz des vielen Regens. Das Wetter der Stadt war meistens schlecht, aber die Stadt war schön im Regen und die Restaurants hatten alle Sterne, zusammen mehr Michelin-Sterne als Paris und eine der höchsten Dichten an Sterne-Restaurants weltweit. Das lag wahrscheinlich an der spanischen Königin, die samt Aristokratenpack hier ihre Sommer verbrachte, dachten wir. Nachts gingen wir Tanzen. Es waren einsame baskische Discos. Wenn wir tagsüber zu viel Martini getrunken hatten, badeten wir im Meer. Dann gingen wir auf unser Zimmer, wickelten uns in Bademäntel ein, rubbelten uns trocken und bestellten mehr Martini aufs Zimmer. Einmal sind wir mit dem Riesenrad gefahren. Unter uns lag die Stadt, der kleine Teil des Universums, den wir uns einen Winter lang teilten.Wir gewöhnten uns sehr an den Ausblick aus unserem Zimmer. Und als der Tag unserer Abreise kam, waren wir traurig, so als würden wir etwas in diesem Ausblick zurücklassen. Das Riesenrad und das Baden im Martini. Es war ein schöner Ausblick, der weit über das Angucken hinausging und viel Glanz in die Fassaden der Häuser gebrachte hatte. Am Wochenende, an dem die Tamborrada begann, ein Fest zu Ehren der Stadt, welches an den spanischen Unabhängigkeitskrieg erinnern soll, verließen wir die Stadt. Im Festsaal des Hotels probten gerade 160 Trommler, viele waren angestellte des Hotels. Einige von ihnen waren sehr traurig, dass wir gingen und hörten für einen Augenblick auf zu trommeln. Vor allem der Kellner mit den grauen Koteletten von der Bar und unser Zimmermädchen, dem ich immer […]

NACHT

NACHT

Es ist Nacht und ich bin nackt. Tiefste Nacht, nur mit ein bisschen Gardine bekleidet. Ich stehe vor einem Balkonfenster, der Straße, dem Strand und dem Meer und halte nach Tatsachen Ausschau. Das Meer ist weiß vom Mond und es ist glatt, und die Brandung greift über den Strand an und zieht sich zurück. Kaum Wolken. Sterne. Greift an und zieht sich wieder zurück. Die Straße ist welliger als das Meer und das Pflaster der Straße ist nass und gelb, genauso nass und gelb wie die Straßenlaternen darüber oder die Scheinwerfer der spanischen Kennzeichen, die hin und wieder unter ihnen hindurch fahren. Keine Ahnung wie spät es ist, hinter der Straße ist Promenade und Sand. Eins noch, der Baum vor dem Balkonfenster ist groß und stark, aber kahl, also ob Wind weht, kann ich nicht genau sagen. Aber ich kann sagen, dass die Welt kalt aussieht, so durch Glas betrachtet. Die Welt sieht lange schon kalt aus. So lange und so kalt, dass man den Sommer glatt vergessen könnte und mit ihm die vollen Strände und vielen Touristen mit ihren Ärschen, die jetzt unter Hosen und Mänteln im Verborgenen liegen. Ich denke an Suppe, an Omas warme Milchsuppe, die sie mitEiern aus Weltkriegen machen konnte. Schmeckt vorzüglich. Dann denke ich an Schnaps. Kühlen, heißen Schnaps. Außerdem würde ich gern im Zimmer rauchen. Scheißrauchmelder, scheiß spanische Küche, Scheißminibar. Wenn wenigstens Kameras da wären, die mich filmen könnten, wie ich in tiefster Nacht nackt vor dem Balkonfenster ans Glas atme, vor mir nichts als Straße, Strand und Meer und hinter mir, im Bett, ein Mädchen im Mondschatten. Schnarchend und braun in die weißen Laken einer sorglosen Wolke gehüllt, aus der Kopf und Arme hängen. Die Brandung greift an. Ich habe Frauen auf dem Gewissen […]

 

NAIV

Ganz einfach Nordspanien. Zu viel unterwegs, um genau zu sagen wo wir gerade aus den Austern schlürfen. Wir fahren einen schnellen Mietwagen und halten den nötigen Abstand zu Burnout Patienten auf dem Jakobsweg. Eigentlich wollte ich in Hossegor bei ein paar coolen Engländern wohnen, die jetzt mein Buch verkaufen, aber irgendwie fängt der Urlaub vom Urlaub erst südlich von Biarritz an, wenn man versuchen will Selbstverständlichkeit wieder schätzen zu lernen. In fremden Städten ohne besondere Aufgabe. In fremden Betten mit Magenverstimmung und ausformulierten Sexszenen von Charles Bukowski. Dafür sind wir für baskische Tapas an einem Wochenende bis in den Dispo gegangen und haben uns, im Gebirge an jeder schlecht ausgewiesenen Käserei, Zeit zum Ausprobieren gelassen. Natürlich war uns die Gondel zum Gipfel zu touristisch. Natürlich gibt es hier kaum noch etwas, das noch nicht fotografiert wurde. Aber San Vicente ist ein Bilderbuch ohne Surfkultur. Ein Fischerdorf ohne hektische Wellenvorhersage, die den Südwesten Frankreichs dagegen zu einer Treibjagd überehrgeiziger Surftouristen macht, mit denen man nach dem zweiten Bier immer noch über fehlende Selbstwahrnehmung sprechen muss. Gib mir mehr! Nach unzähligen Partys und tagelangem Moderationswahnsinn fürchte ich, dass sich die Gelegenheiten häufen. Wer meistens zu Besuch ist, darf sich anscheinend keiner Ausrede bedienen. Deswegen zählt die Vergangenheit hier genauso wenig, wie gute Englischkenntnisse. Klingt das zu eloquent oder darf man einfach hin und wieder auf Aktualisieren klicken und auf der Heckstoßstange darauf warten, dass das Wasser aufläuft? Immerhin dürfen Frauen mittlerweile sogar in engen Leggins und Laufschuhen an irgendeiner Zigarettenmarke ziehen, während sie sich einen Detox-Smoothie bestellen. Immerhin will ich selbst nicht in den Schubladen denken, die im Kellergeschoss von Mutti meine gut zusammengelegte Wechselwäsche beherbergen. Wer sagt mir, wo meine Reise hingeht und wer sagt mir, ob sie überhaupt schon begonnen hat? Jedenfalls sitze ich in einem spartanischen Zimmer in San Sebastian und merke es reicht nicht. Ich brauche wieder einen neuen Ort, an dem man selbst entscheiden kann, wer man eigentlich sein möchte. An dem nichts definiert, außer den interessierten Blicken derer, die genau wissen, wann hier der Bus fährt. An dem dir an jeder Ecke die Brieftasche geklaut werden kann oder du romantischer Weise mit deiner nächsten Exfreundin zur gleichen Kohlrabi greifst. Nordamerika. Vancouver Island oder Kalifornien. Hier hat Realität noch genügend Platz zum Träumen und Erfahrungslosigkeit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Fakt ist: Scheiß auf die Zimmerpflanze, denn es ist eigentlich nie weg gewesen. Diese kindliche Neugier am benachbarten Garten. Dieses bedingungslose Vertrauen in die fehlende Erwartung. Obwohl man weiß, dass Gras dort nicht unbedingt grüner ist. Aber höher! Also wer sagt diesen automatischen Rasenmähern mit Hundehütte eigentlich wo’s langgeht? Vielleicht kommt es doch darauf an, wo du bist und nicht was du machst, auch wenn sich die Interviewzitate häufen? Deswegen ist man noch lange nicht so getrieben wie nervöse Familienväter in Lebensmittellaune, die an einem Samstagvormittag versuchen, möglichst nicht zu vergessen, was handschriftliche Einkaufslisten diktieren. Dafür verbringe ich zusammen mit meiner Mutter zu viel Zeit vor dem Kamin. Auch im Hochsommer. Fakt ist: ohne Kultur ist Barfuß nicht zu ertragen. Deswegen kommt uns das Alex Knost Konzert gerade recht, nachdem wir für ein paar Tage luftgetrockneten Schinken im Dschungel gefrühstückt haben. Somit zurück. Denn vom heimischen Lagerfeuer trennen mich noch 22 solide Stunden Busfahrt. Von einer alten Triumph mit verlängerter Sitzbank noch 22 überteuerte Fahrtsunden. Und von einer pferdestehlenden Pfarrerstochter mit markanten Augenbrauen, die ich mit meinem Motorrad von der Abendschule abholen kann, noch eine pferdestehlenden Pfarrerstochter mit markanten Augenbrauen. Hier soll […]

IM EIGENEN SCHAUFENSTER

Fernweh. gibt es ein missbräuchlicheres Wort, das strebsam arbeitenden nine to five Turisten das Gefühl vermittelt zwischen Abitur, Thesis und Anstellung eine Prüfung ausgelassen zu haben. Produktiv sein ist die Devise. Den Dingen Sinn geben Forderung Nummer eins. Traumstrand nach Traumstrand schmückt einen deutschen Desktop nach dem anderen und ausredende Argumente sind in Ottokatalogen auf Rate bestellbar. Kauf dich zufrieden und schätze es Wert, wenn zumindest zwei deiner Kollegen völlig hin und weg sind, wenn der bestellte Volkswagen mit den weißen Ledersitzen endlich abholbereit steht. Du wolltest immer Regisseur werden, doch hast leider nur die Nebenrolle im Film deines Lebens ergattern können. Beim Lesen der grafischen Salonrevulotion der aktuellen Surfersmag – Ausgabe, ist die Rede von diesem Wort, welches ich nicht mehr hören oder lesen kann. schreiben fällt mir allerdings am schwersten und ich bitte alle Backpacker packt euern Rucksack, mit den Erfahrungen, die ihr mit euern deutschen Brüdern und Schwestern an lauen Sangriaabenden ums Lagefeuer auf Facebook veröffentlichen konntet und fliegt nach Hause. hofft darauf, die Menschen mit denen ihr in Hostels gevögelt, gehustet und gefrühstückt  habt nie wieder zu treffen und seid gesegnet. ihr seid zwar nah dran, aber gleichen sich die Hintergründe eurer Urlaubsfotos mit denen eurer Artgenossen, bis auf den Unterschied, dass nicht Franz, sondern Ferdinand vor der Great Ocean Road posiert. De Facto ist dieses Fernwehgequatsche einfach nur ätzend. Nun ist genug provokantes Bollwerk aufgebaut, um die folgenden Zeilen in den richtigen Hals zu bekommen. Phasenweise sind wir als deutsche Vorzeigebürger dazu verdammt, zu funktionieren. Gewisse Aufgaben in gewisser Zeit mit einem gewissen Ziel zu erledigen. Sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die auf die Frage: was willst du? definitiv nicht als Antwort dienen würden. dennoch hat mich meine Mutter stets darauf hingewiesen,  dass der Eisverkauf an hawaiianischen Stränden, leichter zu verkraften sei, wenn man neben Sand noch einen Masterabschluss in der Tasche hätte. und außerdem sind substanzlose Berufe ziellos nicht zu ertragen. natürlich bin ich zufrieden, wenn die Steuererklärung im Kasten ist, hinter jeder Klausur eine Einskomma steht und ich mein Geld mit den Sachen verdienen kann, die mir Spaß machen. Gesundheit und Thüringer Knackwurst mal ganz ausgenommen. in heimatlichen Gefilden springe ich also von Ziel zu Ziel oder von Aufgabe zu Aufgabe mit dem stetigen Gefühl möglichst sinnbringend produktive Dinge zu tun. betrunken mit seinen Freunden skaten zu gehen, möchte ich hier ausdrücklich dazuzählen, um den Werterahmen abzustecken, den ich meine. ungeduldig versuche ich mein Leben jeden Tag  fertig zu Leben. Glücklich bin ich, weil es Perspektive gibt und nicht, weil jede Email meines Postfachs mit Bravour beantwortet ist. Ein Haus am Meer, ein charmanter Beachbreak vor der Tür, ein Hund der ins Ambiente passt und genügend Holz und Karohemden, um dem Kamin bis ans Lebensende eine Aufgabe zu […]

Ein Mann, wie du, bleibt da nicht stehen, wo der Zufall der Geburt Ihn hingeworfen.

G.E.Lessing

Dieser viel zu große Schreibtisch nimmt in meinem viel zu kleinen Zimmer viel zu viele Quadratemeter ein. Er bietet Platz für eine Hawaiipalme aus einem kölner Blumenladen. Völlig fehl am Platz, genauso wie der Junge, der gute 50 Zentimeter weiter durch die LCD Strahlen gebräunt wird, die in Zeiten von Dokumentationsdrang und angebissenen Äpfeln, das Tor zur Welt bedeuten. Mit 13 hatte ich mich erstmals an einer Knoblauchpflanze ausprobiert, auch wenn es vielleicht mit 14 gewesen sein könnte. Der Local unter den deutschen Lauchgewächsen wuchs fast bis ins Guinessbuch, wäre sie beim Transport in den Biologieuntericht nicht einen Kopf kürzer geworden. Ich hatte ein grünes Händchen, redete ich mir zumindest ein. Sogar der Schnittlauch schaffte es in meiner Regenrinne. Um meine Palme kümmere ich mich nachlässig pflichtbewusst, wie es sich für eine Zimmerpflanze gehört. Also warum wachsen aus ihrem viel zu kleinen schwedischen Franchiseblumenkasten nur gelbe Blätter? Grund dafür ist vielleicht die drei Jahre alte deutsche Erde, die ich meiner Nachbarin bei meinem Einzug gestohlen hatte. Vielleicht fühlt sie sich durch meine Kameras auf diesem viel zu großen Schreibtisch beobachtet? Vielleicht gehört sie aber einfach nicht hier her und sehnt sich in inbrünstiger Art und Weise nach der alleinstehenden Inselgruppe, der sie ihren Namen verdankt. Fakt ist: Ich habe keine Zeit für frische Erde und einen angemessenen Blumenkasten, denn ich bin dabei den meinigen zu finden. Getrieben von perfektionistischem Ehrgeiz, welcher eine Couch in meinem Zimmer überflüssig macht, der jungfräulichen Illusion alles erreichen zu können und Zitaten von Ephraim, plane ich die Zukunft, aber niemals die Gegenwart. So viel Raum muss sein, auch in einem sechzehn Quadratmeter Zimmer, dass öfter leer steht als Line Ups in Polen. Ich bereite mich vor und recherchiere. Ich muss für die nächten vier Monate ein richtiger Deutscher sein. Mit viel Arbeit, vielen Parties und viel […]

MOBILE HOME

zelten! so einfach und basal wird man daran erinnert, dass es noch ein Leben außerhalb der Raufasertapete gibt. selbst mit dreiundzwanzig spüre ich diese kindliche Euphorie, die sich mit jedem halbherzig versenktem Hering gen Null neigt, wenn Granitfels Steine stellt, auf die Sie nicht bauen können. feuchte Zeltwände, die einen im Halbschlaf dazu bewegen die Mitte des Iglus aufzusuchen. man hat die Nacht überlebt. mitten im Nirgendwo an galizischen Fjorden. das Einschlafen fiel schwer. durch dünne Zeltwände klingt jeder herunterfallende Zweig wie eine Konzertzugabe von Slayer. gut das es Cachaca gibt, wenn man an einsamen Abenden mit seinen Urinstinkten ums Feuer sitzt und lediglich durch seine, dem einundzwanzigsten Jahrhundert entsprechend, bunten Surfbretter daran erinnert wird, das wir das Feuer nicht erfunden haben. am besten selbstgefangener Fisch, woraufhin man doch am liebsten seine Freunde daran teilhaben lassen möchte, wie viel Jäger man ist. doch sind die Hände zu schmutzig, um den richtigen Filter auszuwählen, der die Situation virtuell unterstreicht, die man gerade mitteilen möchte. Essen, Trinken, Surfen und Beschützen. letzteres zumindest unter Begleitung einer Dame. Zeit wird es, die Gesichtsmuskeln wieder zu trainieren, von denen wir dachten, es würde nur […]

UNA PREGUNTA?

Es ist Kalt; ich habe die ganze Nacht gefroren. Trotz zwei heizenden Körpern und einer Vielzahl an Decken, schafft es die Kälte, sich einen Weg zu bahnen und die Wände unseres Iglozelts in Wasser zu tränken. Doch ich muss raus. Ich habe mir geschworen jeden Morgen surfen zu gehen. Draußen regnet es. Heute Nacht musste ich irgendein Tier verjagen. Meinen Freunden würde ich im Nachhinein am liebsten erzählen, dass es ein wilder Bär gewesen ist. Doch ich denke es war ein streunender Hund mit ordentlichem Kohldampf. Ich bleibe liegen. Später beschließen wir unser Zeltlager abzubauen, um dem nordspanischen Regen zu entkommen. Ganzjährig sammeln sich die Wolken in den mächtigen Gebirgszügen der Picos de Europa. Ab Juni wechseln sie sich mit 34 Grad Sonne ab, was den Nährboden der milchgrünen Landschaft bildet. Wir geben Gas. Starten das Pur-Album zum 94 Mal und sind optimistisch. Da ich mich gestern in kopfhohen Wellen vor der Küste von Valdes austoben konnte, versuche ich heute eine Ecke anzusteuern, die der Surferfahrung meiner halbspanischen Begleitung entgegenkommt. Sie macht sich äußerst gut auf dem neuen 7’2er aus den Hossegor-Soorts. Aber das habe ich nicht anders erwartet. Im normalen Leben vollführt sie Spagate, Drehungen und Handstände auf galoppierenden Pferden. Ich spekuliere auf einen abgelegenen Secret – Spot in der Nähe von Ferrol. Er ist im Stormrider als äußerst konsistent bei großen Swells aus […]

8000 KILOMETER

Ein Surftrip stellt normalerweise eine willkommene Ablenkung zum tristen Leistungsleben dar. Ein Artikel über einen Surftrip jedoch, ist erstens einer von 1000 und erzählt zweitens doch irgendwie immer die gleichen Geschichten. Perfekte Wellen hier, gutes Essen da und böse Locals (Strandeigentümer) überall. Doch was ist, wenn man einen Artikel schreibt, dessen Surfgarn abseits der bekannten Hotspots gespannt wird. Die Rede ist von Nordspanien (außer Mundaka versteht sich). Genauer gesagt von Galizien. Dem Landesabschnitt Nord/Westspaniens, in dem Mythen und Sagen das Bewusstsein der Menschen noch so sehr prägen, wie es Apple und Prada bei Uns übernommen haben. Fragt sich an dieser Stelle nur was besser ist?Na ja, Galizien birgt mit all seinen Kontrasten auf jeden Fall einen Flecken Erde, der es gebürtigen Pauschaltouristen unmöglich macht, auf ihre Kosten zu kommen. Die Küste ist steinig und steil. Immer wieder hat es der Ozean jedoch geschafft einen Strand in die Landschaft zu fräsen. Es gibt unzählige ungesurfte Spots, deren Schönheit sich nicht Jedem zu zeigen vermag. Man braucht nur Geduld, etwas Zeit eine Menge Sprit mehr als gute Begleitung. Dann wird es auf jeden Fall ein Surftrip der  unverwechselbaren Sorte. Manchmal ist man jedoch etwas einsam, wenn es vor Offshore (Wind des Segens) regnet und eine Rechte (Wellenrichtung) wie auf Replay, Kopfhoch die Sandbank entlang bricht. Ich war zuletzt mit Auto und Zelt unterwegs. Das bietet sich an, weil ja bekanntermaßen die Reise das Ziel ist. Man düst durch die Bizkaia, Kantabrien und das milchgrüne Asturien. Wildcampen ist auf jeden Fall die billigste Variante, jedoch mit etwas Risiko verbunden. In Galizien gibt es noch wilde Bären und die Guardia Cevil, die, hat man den Anschein, doch […]