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Wir sitzen auf dem Parkhausdach eines laktosefreien Familienviertels mit Ausblick und frühstücken angebrochenen Jack Daniels und kalte Quattro Stagioni ohne dass uns dabei schlecht wird. Ich glaube, wir sind unseren Erwartungen gerecht geworden, weil wir in eleganter Wintermode in diesen Straßen einfach nicht verkatert aussehen und gestern mit skandinavischen Vorurteilen brechen durften. Kopenhagen im Segen des Handgepäcks. Natürlich erfordert so etwas Vorbereitung. Dafür hat Simon im Flug aus München gelesen, dass Frauen hier unantastbar bleiben, solange man sich selbst vorstellen muss. Ich habe ohne Erfolg den Traum von dänischen Modelkarteien studiert und auf einer Vice Party für kostenlosen Gin Tonic gesorgt. Was kostet die Welt? Über 300 Euro für über 30 Uber-Fahrten an genau drei Tagen. Von einer nächtlichen Sehenswürdigkeit zur Nächsten. Vom Apartment der Norwegerin im Kaninchenpelz zu einer Gay-Bar, die uns wieder auf den Boden der Tatsachen bringen sollte, nachdem wir auf der Hausparty mit hohen Decken keine wirklichen Grenzen kannten. Immerhin haben wir am Flughafen schon beschlossen, dass wirkliche Loyalität auch darin besteht, fehlender Bindungsbereitschaft treu zu bleiben. Obwohl der eigentliche Frauentyp Brooke Shields heißt, sind natürliche Ausstrahlung und bauchfreie Tanzeinlagen auch in Dunkelblond einfach nicht zu schlagen. Genauso wenig wie maritimes Großstadtklima nach der zweiten Packung Marlboro, in guter Zeit und guten Begegnungen, immer noch gesünder ist, als ein ernsthafter Tag im Fitnessstudio. An einem sonnigen Nachmittag sind wir sogar einmal ohne Blitzlicht vor die Tür gegangen und haben Däninnen, die sich nichts aus ihrer Modelkarriere gemacht haben, eingeladen uns bei der absolut übertriebenen Vorsorge unserer Duty Free Einkäufe zu helfen. Meistens war es kurz nach Fünf schon so dunkel, dass wir frisch gewaschen mit dem Abendessen fertig nur darauf warteten, überparfümiert in ein Taxi zu steigen. Nicht weil wir uns in Eitelkeit verloren haben, sondern immer noch die Hemden unserer Ankunft tragen. Wo Simon und Jordan gerade stecken, kann ich nicht sagen. Dafür aber, dass muskeldefinierte Konfektionsgrößen in dänischen Clubs verboten sind und selbst die größten Idioten ihren vorbestellten Tisch und Wodka mit Deutschen im Dispo teilen. Scheitern kann man deswegen eigentlich nur […]
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