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Irgendwo an der Ostküste Australiens. Zwischen Sunshine Coast und Gold Coast gibt es mehr bestickerte Boards als in den Fotoalben von Kelly Slater. Eines davon ist individuell und semiprofessionell angesprüht. Komplett violett; lediglich für das JS Industries – Logo hat sie Platz gelassen. Keine große Surfcompany schickt ihr monatlich DHL Päckchen voller Etiketten und doch spricht im Moment der ganze Kontinent über die Powersurferin von der Sunshine Coast: Dimity Stoyle. Zu dem Zeitpunkt, als sie in 2013 ihr erstes 6 – Star Event gewann, war sie zehn Jahre jünger als Joel Parkinson, der in Newcastle, New South Wales, neben ihr das Podium schmückte. Sie ist auf einmal da! Ein Jahr zuvor hatte Billabong noch ihren Vertrag gekündigt, weil offiziell: finanzielle Engpässe lediglich ein äußerst selektives Sponsoring zulassen würden. An dieser Stelle hatten sich die seismographischen Konsumfühler der Surfindustrie getäuscht. Denn Dimity beweist, dass rohes Talent und Ehrgeiz mit Erfolg korrelieren können. Trotz der Unterstützung ihrer Eltern, die sie seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr fördern, muss sie vor und nach den Trainingseinheiten am HPC (Australian High Perfromance Center) im Surfshop ihres Vertrauens auf der anderen Seite der Kasse stehen und Produkte jener Firmen verkaufen, die kein Geld für ihr Talent aufbringen konnten. Fast in der Mittagspause gewinnt Stoyle darauffolgend die Trials für den Roxy Pro an der Gold Coast und qualifiziert sich somit für die ASP World Tour 2014. Ein ungefähr 30000 australische Dollar teures Vergnügen, denn in dieser Sphäre pendeln sich die alleinigen Reisekosten ein, die sie braucht, um sich während der Tour um die Welt, auf das Sportliche konzentrieren zu können. Hierzu bitte noch einen vollen Kühlschrank, den kosmopolitischsten Handyvertrag und eine Hand voll WQS Events (World Qualifying Series), um somit ihr Ranking und die Chance auf Preisgelder zu verbessern. Verunsichern lässt sich Stoyle dadurch nicht und macht klar, dass sie mit Leistungsdruck umgehen kann: „Profisurferin zu sein, ist der mit Abstand beste Lebensstil, wobei ich im Falle des Scheiterns auch nichts gegen ein ausgeglichenes Uni – Leben hätte! Ich habe einen Rookie – Status auf der Tour und muss keine Titel verteidigen, sondern kann mich […]
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