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BYND

Konstantin Arnold

FRANZÖSISCHER WAHNSINN

IIrgendwo zwischen deutschen Surfversuchen und internationaler Eleganz. Zwischen fehlender Exotik und buntem Wassersportvergnügen in Bars und über Sandbänken. Im Epizentrum saisonaler Wertarbeit made in Germany done in Frankreich stehen die Zeichen auf Oktober. Genau! Der Oktober in dem sich die flipfloptragende Expeditionsgeneration noch einmal in Sommermode auf die Straßen wagt und die Ausnahme der Regel unverhüteten Sex mit einem der besten 34 unserer Erde sucht. Noch ein letzter Höhepunkt bevor es still wird um Hossegor. Ein letzter Zirkus in dem wir alle unsere Rolle suchen. Sind wir die braungebrannten deutschen mit australischem Akzent? Oder der, den Craig Anderson einmal in Lakey Peak getroffen hatte? Stehen wir geheimnisvoll in einer gut besuchten Bar und versuchen interessant zu wirken oder sollten wir uns damit abfinden, dass die Statistenrollen bereits vergeben sind. Ich bin zum ersten Mal beim Quiksilver Pro in Frankreich. Ich habe zum ersten Mal ein blaues Bändchen und viel zu hohe Ambitionen, was den Kompetenzbereich dieser Eintrittskarte angeht. Eigentlich trifft man die Pros so nur, weil die Toilette in der Comeptitors Area besetzt ist und sie sich nach dem Spülen zu nichtssagenden Post Klo Interviews erbarmen. Eigentlich habe ich keine Erwartungen und keine Ahnung, was ich hier eigentlich tue. Ich will Kelly treffen und kein Foto machen. Ich will das Szenario auf mich wirken lassen und mir das holen, was mir südfranzösischer Alltag vor die Füße wirft. In der Media Area bringen fast alle Surfjournalisten Laptops mit. Alle fotografieren mit unbezahlbaren Fotoerstellungsmaschinen und sehen beschäftigt aus. Ich hingegen muss meinen Farbfilm wechseln, als Kelly Slater unter die Post Heat Dusche geht, die ich vergessen habe zu erwähnen. Ich sage Fanning Hallo und versuche dabei entspannt zu wirken. Ich warte mit Carissa vor der Toilette und fotografiere Malia beim Müsliessen. Ich hoffe, dass John meine analoge Kamera auffällt und gehe davon aus, dass Wilko in spätestens fünf Jahren genauso aussieht, wie sein Teammanager. Der Prozirkus hat mich. Jedenfalls für eine halbe Stunde. Dann muss ich mich hinlegen. Gestern waren wir wieder auf einer der unzähligen Partys, auf denen man Magazincover […]

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