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BYND

Konstantin Arnold

Au Revoir 

Wir sitzen in diesem sonnendurchfluteten Esszimmer. Es ist acht Uhr morgens, glaube ich, und sie bietet mir einen Instant Kaffee an. Es läuft Musik, damit die Pausen zwischen den Gesprächen erträglicher werden. Sie fragte, was mich zu solch einer polarisierenden Aussage getrieben hat? Dann beginne ich vom Wollen zu erzählen, von fesselnder Freiheit und kultivierter Verliebtheit. Von verspielter Konstanz abseits kurzlebiger Freude. Von maßloser Erfahrung und gerahmtem Gefühl. Interessiert und desillusioniert sitzt Sie da, als ich mir eine Zigarette anmachte. Ich bin morgens bemerkenswert aufnahmebereit, lediglich meine Gegenüber scheint diese Affinität nicht mit mir zu teilen. Wir sprechen über alles, außer über die letzte Nacht, das jedoch auf eine erwachsene Art und Weise. Wir werden uns nicht wiedersehen, denn mein Zug geht hab elf. Sie ist bezaubernd auf eine nicht bezaubernde Weise. Ihre definitionsbedürftige Art schiebe ich auf ihre Herkunft. Ich verbrenne mir die Zunge und versuche dabei entspannt zu wirken. Sie ist einunddreißig und hat scheinbar noch nie ein Fenster […]

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